Transferprojekte
Wissenschaft und Öffentlichkeit: Formen und Ansätze zur Vermittlung von Forschung zum Thema "Gute Arbeit".
Im Rahmen eines komplementären Transferprojekts wird das Promotionskolleg zum Kommunikationslabor. Das Kolleg will einen Beitrag zur Stärkung „Öffentlicher Wissenschaft“ leisten und den Wissenstransfer als gleichwertigen Bestandteil des Forschungsprozesses verstehen. Überlegungen zum Wissenstransfer setzen bereits am Beginn eines neuen Projekts an und werden gleichberechtigt neben dem Forschungsprojekt mitgedacht.
Dies soll mittels zweier Transfermodule erfolgen:
(1) Wissenschaft in der Praxis. Hier fließen Erfahrungen aus der Praxis direkt in die Forschung ein und werden gemeinsam mit den Akteuren aus der Praxis bearbeitet.
(2) Transformation und Visualisierung. Dieses Modul wird u.a. in Kooperation mit der Universität der Künste in Berlin umgesetzt. Studierende der UdK bilden dazu gemeinsam mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten des Promotionskollegs Projektteams.
Die folgenden Transferprojekte wurden bisher entwickelt:
Visualisierung der Arbeitswelt im Wandel (Lisa Basten)
In Zusammenarbeit mit einem Team von selbständigen Designerinnen entstanden verschiedene Infografiken, die den Wandel der Arbeitswelt unter verschiedenen Schwerpunkten illustrieren. Diese sind der Strukturwandel von Erwerbstätigkeit, die Herausforderungen für die Aushandlung von Arbeit und der Wandel von Wertschöpfungsketten.
Die Infografiken sind so angelegt, dass sie für Print und Web, als Vollanimation und Plakat sowie für alle Kanäle der sozialen Medien verwendbar sind. Im Rahmen der Abschlusspublikation einer Expertenkommission der Hans-Böckler-Stiftung illustrieren die Infografiken bereits die Überlegungen zur "Arbeit der Zukunft.“
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen (Franziska Kößler)
Im Rahmen des Transferprojekts führte Franziska Kößler in Unternehmen, mit denen sie für ihre Forschung kooperiert, Gefährdungsbeurteilungen durch.
Sie verwendete dazu vor allem Fragebögen, die sie auf Basis von Vorgesprächen und Beobachtungen an die jeweilige Berufsgruppe anpasste.
Interdisziplinärer Transfer: Diskriminierung trifft Digitalisierung im Visual Society Program (ViSoP) (Esther Kroll & Kathleen Warnhoff)
In diesem Projekt arbeiten Esther Kroll (Psychologie) und Kathleen Warnhoff (Soziologie) mit den zwei Designerinnen, Doreen Baldauf und Sascha (Aleksandra) Bespalova, von der UdK (Universität der Künste) in einem interdisziplinären Team. Das gemeinsame Ziel ist es, den komplexe Sachverhalte von Ausgrenzung in digitalen Personalanwendungen so zu gestalten, dass eine öffentliche Debatte auch außerhalb der Wissenschaftsgebiete angeregt wird. Als erstes Output wurde ein interaktives Plakat auf der Langen Nacht der Wissenschaften 2018 ausgestellt. Das Plakat trägt den Titel "Digitalisierung durch die rosarote Brille". Je nachdem, ob die Betrachter eine rote oder eine blaue Brille aufsetzen, sehen sie die Hoffnungen und Befürchtungen, die Mitarbeiter mit der Digitalisierung in ihrem Arbeitsumfeld verbinden.
Social Science Meets School (Friederike Molitor)
Ziel des Transferprojekts „Social Science Meets School“ ist es, Berliner Schüler*innen soziologische Forschungsergebnisse näher zu bringen und diese gemeinsam zu diskutieren. Dazu wurden Seminare mit verschiedenen Themen angeboten, die einen praktischen Alltagsbezug für die Schüler*innen haben. Ein erstes Seminar diskutierte fortbestehende Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt und deren (langfristige) Konsequenzen, während im zweiten Seminar die medialen Darstellungen von Zahlen und Statistiken im Fokus standen.
Job-Sharing aus der Perspektive von Wissenschaft und Praxis - Ein Radiobeitrag (Nicolas Morgenroth)
Das Konzept Job-Sharing wird wieder diskutiert. Eröffnet es Möglichkeiten, Teilzeitarbeit und Karriere zu verbinden sowie die Work-Life-Balance zu fördern? In einem kurzen Radiobeitrag geben Stimmen von Wissenschaftlerinnen, Job-Sharern und Personalverantwortlichen ihre Antworten auf diese Frage.
Mitbestimmung im digitalen Büro - Diskussion um Strategien und Konzepte (Setareh Radmanesch)
Die Arbeit im digitalen Büro zeichnet sich durch eine höhere Geschwindigkeit aus. Nahezu täglich wird die Gestaltung von Arbeit neu ausgehandelt. Was bedeutet das für die Umsetzung der betrieblichen Mitbestimmung? Wie kann die Mitbestimmung diese Veränderungen begleiten und ein aktiver Teil von ihnen werden? Im Transferprojekt soll den genannten Fragen mit Praktikerinnen und Praktikern gemeinsam nachgegangen werden.
Widerstand im Wohlfahrtstaat: Ein Fotografieprojekt über tägliche Praktiken des Widerstandes gegen Arbeitslosigkeit und Armut (Giulia Tattarini)
Dieses Projekt soll den Widerspruch eines dysfunktionalen Staates zeigen, in dem Menschen in Unsicherheit und Armut leben. Das Fotografieprojekt nimmt die Praktiken des Widerstandes in den Blick, um die Lebenserfahrung der Betroffenen zu dokumentieren. Dies geschieht unter Rückgriff auf ein Netzwerk an Beratungsangeboten, organisiert von Verbänden und politischen Gemeinschaften in Berlin, wo Solidarität und Widerstand täglich praktiziert werden.