Zivilgesellschaft macht Bildung
Bildung ist mehr als Schule und findet in allen Lebensbereichen statt. 61 Prozent der freiwillig Engagierten in Deutschland – das entspricht 19 Millionen Menschen oder 28 Prozent der erwachsenen Bevölkerung machen Bildungsangebote: Sie vermitteln Wissen, bieten Beratung und Coaching an und organisieren Informations- und Lernangebote. Auch 53 Prozent aller Vereine bieten Bildungsangebote an.
Diese Ergebnisse gehören zu den zentralen Befunden des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“, für das die Forschenden vom Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung eng mit Akteuren der Zivilgesellschaft zusammengearbeitet haben. Der Bericht mit 11 Botschaften wurde am 12. Dezember gemeinsam mit den Stiftungen für Bildung e.V. am WZB vorgestellt.
Die wichtigsten Ergebnisse:
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Bildungsengagement ist bislang unterschätzt. Engagierte Personen und Organisationen der Zivilgesellschaft sind oftmals Bildungsakteure. Das wird bisher kaum sichtbar.
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Bildung wird zunehmend im kommunalen Raum gestaltet. Dabei verbinden sich formale, non-formale und informelle Lernsphären zu einer gemeinsamen Bildungslandschaft.
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Die Zivilgesellschaft bringt eine Fülle an unterschiedlichen Themen und Beiträgen in Bildungslandschaften ein und bereichert damit das formale Bildungssystem. Das Engagement zeichnet sich dabei durch eine Vielfalt an Akteursgruppen und Personen aus.
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Zivilgesellschaft lebt vom Engagement. Um Herausforderungen des gesellschaftlichen und demographischen Wandels zu begegnen, ist eine stärkere Vernetzung unterschiedlichster Akteursgruppen und Engagementformen innerhalb der Zivilgesellschaft notwendig.
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Engagierte schenken viel Zeit. Es fällt ihnen daher schwer, noch mehr Zeit für Bürokratie aufzubringen.
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Zivilgesellschaft zeichnet eine hohe Kooperationsfähigkeit aus. Kooperationen ermöglichen oftmals erst ihre Arbeit und erhöhen die Wirkung ihrer Beiträge. Ein Ausbau zu verbindlicheren Kooperationsstrukturen innerhalb der zivilgesellschaftlichen Organisationen und mit anderen vor Ort erschließt neue Potentiale.
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Für viele Engagierte und Organisationen ist es nicht selbstverständlich, sich selbst zu vertreten. Zu lernen, Interessen und Bedürfnisse gegenüber Verwaltung, Politik und der eigenen Community zu vertreten, ist der Schlüssel, um den eigenen Bedarf deutlich zu machen.
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Durch die partnerschaftliche Einbindung Engagierter vor Ort können lokale Bildungsprozesse gezielter gestaltet werden. Regelmäßige Kommunikation ist dabei entscheidend für die Koordination, den Informationsfluss und die Zusammenarbeit.
23.12.24, kes