Arbeitnehmernahe Forschung

Abstract

Arbeitnehmernahe Forschung erfreute sich im industrie- und arbeitssoziologischen Diskurs der 1970er Jahre großer Beliebtheit. Dieser Forschungstrend wurde in den 1980er Jahren durch die ökonomisch orientierte neoklassische Arbeitsmarktforschung verdrängt. Doch wie ist die Situation heute? Wird der Frage nach Ungleichheiten bei den Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitnehmern 40 Jahre nach ihrer Hochphase nur noch ein geringes Forschungsinteresse zuteil?

Der Abbau von arbeitsmarktbezogenen Ungleichheiten und die Absicherung der damit verbundenen Risiken sind die wesentlichen Aufgaben des Wohlfahrtsstaates. Diese Aufgaben lassen sich allerdings nur dann erfüllen, wenn diese Ungleichheiten kontinuierlich erfasst und analysiert werden. Ob und inwiefern die Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitnehmern in der wissenschaftlichen Forschung verankert sind, wurde in den letzten 30 Jahren nicht mehr systematisch analysiert. Aus diesem Grund untersucht das Projekt „Arbeitnehmernahe Forschung“ den Wandel der arbeitnehmernahen Forschung an universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Das Projekt möchte zum Beispiel ergründen, wie sich die Anzahl der Lehrstühle, Sonderforschungsbereiche, Forschungsverbünde und Abteilungen an außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die arbeitnehmernahe Forschung betrieben haben bzw. betreiben, entwickelt hat. Außerdem soll untersucht werden, auf welche Finanzierungsquellen sich arbeitnehmernahe Forschungsprojekte stützen.