Zielkonflikte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen: Perspektiven aus der Berufspraxis
Der Vortrag ist Teil der interdisziplinären Vortragsreihe „Teilhabegerechtigkeit im Kontext von Rechtswissenschaft und Sozialphilosophie“ des Zentrums für Inklusionsforschung Berlin/Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Die Vorträge finden montags um 18 Uhr statt.
Teilhabegerechtigkeit zielt auf eine diskriminierungsfreie und gleichberechtigte Teilhabe an gesellschaftlichen Gütern und Positionen. Soziale Strukturen und Prozesse müssen inklusiv sein. Das heißt, niemand darf willkürlich ausgeschlossen oder benachteiligt werden – etwa aufgrund von ethnischer und sozialer Herkunft, Religion, Geschlecht oder Behinderung. Inklusion stellt dabei ein tragendes Prinzip des Menschenrechtsschutzes dar, das juristisch erstmals in dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention) aus dem Jahr 2006 verankert ist. Eine gleichberechtigte Teilhabe wird zudem verfassungsrechtlich durch Vorschriften wie Art. 3 Abs. 1 und 2 GG und auf der Ebene des einfachen Rechts durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) oder das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) garantiert. Wesentliche Fragen des Rechts auf gleichberechtigte Teilhabe und Antidiskriminierung sind allerdings noch ungeklärt und beschäftigen Rechtsprechung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in einem dynamischen und hochaktuellen Feld.
Zugleich verweisen sie aus sozialphilosophischer Perspektive u.a. auf Prinzipien der Anerkennung und Solidarität. Offen ist jedoch, wie der Begründungszusammenhang zwischen übergeordneten ethischen Prinzipien und individuellen Inklusionsansprüchen genau ausbuchstabiert werden kann und welche Forderungen gesellschaftlicher Teilhabegerechtigkeit sich daraus konkret ableiten lassen.
Sebastian Matysek ist Management- und Organisationsberater bei Contec, Bochum.
Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit der Forschungsgruppe der Präsidentin, Arbeitsbereich Öffentliches Recht mit den Schwerpunkten Sozial- und Bildungsrecht, am WZB statt. Weitere Veranstaltungen finden Sie hier.
Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte informieren Sie uns zeitnah, was Sie benötigen, um gut teilnehmen zu können.
Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht. Bitte teilen Sie Friederike Theilen-Kosch (friederike.theilen-kosch [at] wzb.eu) mit, wenn Sie besondere Unterstützung benötigen.
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