Global Humanitarian Medicine 2019
David Ausserhofer
Beendete Forschungsgruppe
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Die Forschungsgruppe Globale humanitäre Medizin erforschte Expert*innenhierarchien im Feld der globalen Gesundheit. Ihr Projekt Medical Internationalisms and the Making of Global Public Health (Dr.GLOBAL) wurde durch ein Freigeist-Fellowship der VolkswagenStiftung finanziert. Das Projekt untersuchte insbesondere die Rückübersetzung von Erfahrungen im globalen Süden in Gesundheitsprojekte in Industrieländern.  

Das Projekt hinterfragte somit etablierte Erzählungen über Nord-Süd Diffusionsprozesse und untersuchte, wie transnationale Organisationen ihre Tätigkeiten von Ländern des globalen Südens in die Peripherien des globalen Nordens ausweiteten. Der Fokus lag auf (i) Lehren aus Entwicklungsländern im US Medizinstudium, (ii) humanitäre Interventionen innerhalb Frankreichs, (iii) globale Anti-Durchfallpolitik und (iv) die Herausbildung von Community Health Worker Projekten und Indentitäten in den USA und ihre internationalen Wurzeln und Vorbilder.

Das Projekt verband Einsichten aus Soziologie, Internationalen Beziehungen, Medizingeschichte und -anthropologie sowie Geopgraphie, und forschte somit an der entstehenden Schnittstelle der krtitischen globalen Gesundheitsforschung. Es nutzte Expert*inneninterviews, nicht-teilnehmende Beobachtung, Archivforschung und qualitative Inhaltsanalyse um die Neuinterpretation von Humanitarismus und Sozialmedizin für die Gesundheitsperipherien in Industrieländern zu rekonstruieren, und damit zu einer empirisch gesättigten Konzeptualisierung des globalen medizinischen Südens beizutragen.