NEIGHBOURHOOD – Autonomieerhalt angesichts von Sturzfolgen in sozial benachteiligten Quartieren und Nachbarschaften (im Forschungsverbund ama)
Der Berliner Verbund „Autonomie trotz Multimorbidität im Alter“ (ama) betreibt Forschung zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Ressourcen zur Aufrechterhaltung der Selbstbestimmung und Alltagsbewältigung bei älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen, Behinderung und Funktionseinschränkungen.
Das interdisziplinär gestaltete Forschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für zunächst drei Jahre (2008 - 2010) im Rahmen des Programms „Gesundheit im Alter“ gefördert .
Im Einzelprojekt NEIGHBOURHOOD (Autonomieerhalt angesichts von Sturzfolgen in sozial benachteiligten Quartieren und Nachbarschaften) analysieren WissenschaftlerInnen des WZB in Kooperation mit dem Institut für Gerontologische Forschung (IGF) sozialräumliche und individuelle Einflussfaktoren für den Autonomieerhalt sozial benachteiligter, mehrfach erkrankter, älterer Menschen in benachteiligten Stadtteilen. Die Untersuchung erfolgt aus zwei einander ergänzenden Perspektiven:
Die sozialräumliche Perspektive nimmt Barrieren und Chancen des Autonomieerhalts für mehrfach erkrankte und sozial benachteiligte alte Frauen und Männer auf den Ebenen der räumlich-technischen Umwelt, der sozialen Umwelt, der Infrastrukturen der Alltagsunterstützung und der Krankenversorgung sowie der Verknüpfungen zwischen diesen Ebenen in den Blick.
Auf der individuellen Ebene wird untersucht, welche gender- und milieuspezifisch geprägten Ressourcen mehrfach erkrankten alten Frauen und Männern zur Verfügung stehen, die ihre Unterstützung und Versorgung infolge eines schwerwiegenden Sturzereignisses neu organisieren müssen.
Es werden Erkenntnisse über individuelle Ressourcen der Älteren einerseits und sozial-räumliche Einflussfaktoren andererseits und deren Wechselwirkungen erwartet. Dazu werden Fallstudien in drei benachteiligten Gebieten durchgeführt.