Lebensqualität in Europa: Eine vergleichende Analyse von Mitglieds- und Kandidatenländern der Europäischen Union
Die Erweiterung der Europäischen Union hat das Interesse an einer systematischen Erfassung der Lebensqualität in verschiedenen Regionen Europas verstärkt. Vier Drittmittelprojekte der Abteilung haben sich dieser Thematik mit dem Ziel gewidmet, einen umfassenden und systematischen Vergleich der Lebensbedingungen in 28 europäischen Ländern (EU-15, neue Mitgliedsstaaten, Türkei) zu erarbeiten. Im Jahr 2002 wurden mit dazu eigens harmonisierten Eurobarometer-Daten verschiedene Lebensbereiche näher untersucht und Berichte zur Einkommenssituation und sozialer Ausgrenzung, zu Arbeitsbedingungen, zu Fertilität, Gesundheit und Pflege sowie zur allgemeinen Lebenszufriedenheit erstellt. In einem Folgeprojekt wurde auf der Grundlage einer im Jahr 2003 erhobenen Umfrage in den genannten Ländern (European Quality of Life Survey) detaillierte Analysen zu materiellen Lebensbedingungen, subjektivem Wohlbefinden und der wahrgenommenen Qualität der Gesellschaft vorgelegt. Zu klären war dabei u. a., in welchem Maße die Heterogenität der Europäischen Union im Zuge der Erweiterung zunimmt. Über die reine Beschreibung des Lebensstandards und der subjektiven Zufriedenheit hinaus wurde analytisch erschlossen, welche Beziehung zwischen objektiver Soziallage und subjektivem Wohlbefinden besteht, welche Faktoren den stärksten Einfluss auf die Zufriedenheit der Bürger ausüben, in welchem Maße die Lebenslagen sozialer Gruppen in verschiedenen Ländern polarisiert sind und wie stark hierbei alte und neue Formen sozialer Ungleichheit zum Tragen kommen, an welchen Maßstäben sich die Bürger bei der Einschätzung ihrer Lage orientieren und wie sich die länderspezifischen Profile und Beziehungsmuster in West-, Mittel- und Osteuropa ähneln oder unterscheiden. Beide Projekte sowie die Beteiligung der Abteilung an der Fragebogenentwicklung für den EQLS wurden von der European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions in Dublin finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Economic and Social Research Institute (ESRI) in Dublin, dem Department of Social Sciences in Turin, der Polish Academy of Sciences in Warschau und dem Demographic Research Institut (DRI) in Budapest durchgeführt. Die Kooperation mit diesen Instituten und diversen Experten aus alten und neuen EU-Mitgliedsstaaten dauert an.
Methodische Vorgehensweise:
Das Projekt beruht auf repräsentativen Bevölkerungsumfragen und ergänzt deren Ergebnisse durch Makrodaten zur Charakterisierung der 28 Länder.
Ausgewählte Publikationen
Alber, Jens/Fahey, Tony/Sacareno, Chiara (Eds.) (2008): Handbook of Quality of Life in the Enlarged European Union. London/New York: Routledge.
Böhnke, Petra (2005): First European Quality of Life Survey: Life satisfaction, happiness and sense of belonging. European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.
Alber, Jens/Delhey, Jan/Keck, Wolfgang/Nauenburg, Ricarda et al. (2004): Quality of life in Europe. European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.
Böhnke, Petra (2004): Perceptions of social integration and exclusion in an enlarged Europe. European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.
Delhey, Jan (2004): Life satisfaction in an enlarged Europe. European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.
Alber, Jens/Fahey, Tony (2004): Perceptions of living conditions in an enlarged Europe. European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.
Alber, Jens/Kohler, Ulrich (2004): Health and care in an enlarged Europe. European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, Luxembourg: Office for Official Publications of the European Communities.