LATINNO: Innovations for Democracy in Latin America
LATINNO ist die erste umfassende Datenbank, die partizipative Innovationen in Lateinamerika dokumentiert. In diesem Projekt werden Daten zu (nichtelektoralen) Formen der Bürgerbeteiligung in 18 Ländern der Region im Zeitraum von 1990 bis 2020 gesammelt und analysiert. Die entsprechenden Fälle werden nach 43 Variablen erfasst, die sich auf den jeweiligen Kontext sowie die institutionelle Ausgestaltung und Bedeutung beziehen und umfassen Innovationsverfahren, bei denen Deliberation, direkte Wahlen, E-Partizipation und neue Formen der Repräsentation von Bürgerinnen und Bürger eine Rolle spielen.
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, zu untersuchen, wodurch demokratische Innovationen in Lateinamerika effektiv sind und inwieweit sie die verschiedenen Dimensionen der Qualität von Demokratie – Responsivität, Accountability, Rechtsstaatlichkeit, politische Inklusion und soziale Gleichheit – beeinflussen (oder nicht).
Seit Dezember 2015 wird LATINNO in drei Phasen von der Open Society Foundation gefördert. Die erste Phase (2015-2017) widmete sich der Entwicklung und Erprobung unseres Forschungsdesigns sowie der Durchführung des ersten Datenerhebungsdurchgangs für alle 18 Länder. Die zweite Phase (2017-2019) konzentrierte sich auf die Fertigstellung der Datenbank und die Vertiefung der Vergleichsachse unserer Forschung. Schwerpunkt der dritten und aktuellen Phase (2019-2020) ist die Einbeziehung von Innovationsverfahren, die nach 2017 und bis 2020 eingesetzt wurden, sowie eine abschließende Kontrolle unserer Datenbank zur Erfassung von partizipativen Innovationen in Lateinamerika über einen Zeitraum von 30 Jahren.
Am 27. Juni 2017 wurde die Datenbank im Rahmen einer internationalen Konferenz am WZB in Berlin gestartet. Seitdem ist sie auf der Website des Projekts öffentlich zugänglich: http://www.latinno.net. Die Website wird ständig mit neuen Fällen aktualisiert und bietet derzeit Daten zu über 2.700 demokratischen Innovationsverfahren.